Skitour im Herzen der Zentralschweiz | Sustenpass-Sustlihütte-Murmelsplanggstockscharte

An diesem Samstagmittag starteten wir am Ende des geräumten Teils der Sustenpassstraße in Richtung der Sustlihütte. Ereignislos trotteten wir die Sustenpasssatraße entlang, die Gipfel hingen mehr oder weniger in den Wolken, wir passierten den Abzweig zur Seewenhütte, passierten einen Tunnel, bis wir schließlich auch den Punkt erreichten, an dem es galt, die Passstraße zu verlassen und parallel den Hang hinaufzuqueren. Am Ende der langen Querung erreichten wir auf 2250 m die Hütte und machten uns auf die Suche nach dem Winterraum. Um zu diesem zu gelangen, mussten wir zuerst die Tür freischaufeln, und im dunklen inneren der Hütte in die nächste Etage vordringen. Glücklicherweise war genug Strom gespeichert, um die Lampen im Winterraum anmachen zu können. Nach dem Anheizen des Ofens (Brennholz war genug vorhanden) studierten wir die Karte, um ein Tourenziel für den Nachmittag zu finden. Uns fiel eine Scharte zwischen Murmelsplanggstock und Trotzigplanggstock auf, die Rinne, die dort hinführte, hatte weniger als 30° und der Zugang zur Rinne schien, mit einer Hangneigung zwischen 35° und 40°, ebenfalls problemlos machbar. So weit so gut, je näher wir uns jedoch dem potentiellen Rinneneinstieg näherten, desto stärker wurden unsere Zweifel, der Rinneneinstieg sah nicht nach 35°-40° aus, sondern deutlich steiler. Nichtsdestotrotz setzten wir unseren Weg fort, manchmal kann man sich bei der Ferneinschätzung von Hangneigungen ganz schön vertun. Am Hang angekommen wirkte er immer noch sehr steil, aufgrund der stabilen Lawinenlage beschlossen wir jedoch einzusteigen. Also packten wir die Ski an den Rucksack und stiegen nach oben. Nach etwa 50 m flachte es mehr und mehr ab und wir konnten die Ski wieder an die Füße schnallen und das erste Mal die Rinne begutachten. Tatsächlich sah die relativ breite Rinne nach bestem Skigelände aus. Die letzten Höhenmeter in die Scharte brachten wir noch fix hinter uns und genossen die Abfahrt. Nachdem wir die Rinne weiter heruntergefahren waren, stellte sich heraus, dass der Einstieg zur Rinne tatsächlich nur etwa 35°-40° steil war, wir waren während des Aufstiegs schlicht und einfach zu früh in Richtung der Rinne abgebogen. Ein Blick auf die Karte zeigte, dass die Hangneigung an unserem Rinneneinstieg tatsächlich größer 45° war, so sehr hatten wir uns dann doch nicht verschätzt. Später im geheizten Winterraum begannen wir mit der Planung für den nächsten Tag.

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