Skitour Clariden 3267 m und Gemsfairenstock 2972 m | Neuschnee im April

Um den April-Schnee ausreichend auszukosten hatten wir eine nette Zweitagestour geplant. Mit der Seilbahnfahrt vom Urnerboden wollten wir uns die ersten 700 Höhenmeter in Richtung Gemsfairenstock erkaufen, um über den Gemsfairenstock und das Gemsfairenjoch den Claridenfirn zu erreichen, welcher uns zu unserem Tagesziel – der Planurahütte – führen sollte. Für den zweiten Tag sollte es dann auf den Clariden und via Iswändli und Klausenpass retour zum Urnerboden gehen. Aufgrund der Lawinenlage beschlossen wir die Runde umzukehren, also vom Urnerboden über den Klausenpass, das Iswändli, und je nach dem, wie es laufen sollte, über den Clariden zur Planurahütte aufzusteigen. Nach den ersten unbedeuteten Metern auf der Passstrasse begann das, mit dem ich am wenigsten gerechnet hatte – meine frisch gewachsten Felle begannen zu stollen – entsprechend mühsamer gestaltete sich der Aufstieg. Nach mehreren erfolglosen Entstollungsversuchen fügte ich mich meinem Schicksal Oberhalb des Iswändlis standen wir schliesslich vor der Entscheidung den Clariden mitzunehmen, oder direkt zur Hütte zu steigen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nahmen wir den direkten Weg zur Hütte in Angriff. Die richtige Entscheidung, der Weg zog sich wie Kaugummi, der Tribut, den ich aufgrund der Stollenden Felle zu zahlen hatte. Das gute Hüttenessen und eine gute Mütze Schlaf konnte meine Stimmung wieder so weit verbessern, um den zweiten Tag in Angriff zu nehmen. Dieser sollte uns über den Clariden und Gemsfairenstock zurück zum Urnerboden führen. Sehr erfreut über die zurückerlangte Gleitfähigkeit der Felle erreichten wir fix den Claridenostaufstieg. Da ich beim Spuren verpennte eine Spitzkehre zu machen, musste ich meine Ski an den Rucksack schnallen und mich ein paar Meter zu Fuss nach oben fühlen. Nach dem das geschafft war, war auch der Gipfel erreicht und bei bestem Wetter die Aussicht genossen werden. Die erste Abfahrt der Tour begrüsste uns mit schwerem, aber gut zu fahrendem Schnee. Die folgenden 300 Höhenmeter zum Gemsfairnstock durfte ich wieder mit stollenden Fellen bestreiten, so dass es sich nach deutlich mehr anfühlte. Im Gegenzug waren die ersten etwa zweihundert Höhenmeter schönste Genussabfahrt. Von da an nahm die Schneequalität leider Meter für Meter ab, bis wir wieder den Urnerboden erreicht hatten.

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